Hallo Welt,

es war im letzten Jahr nun doch etwas ruhiger um mein neues Projekt als gedacht. Ich will ein paar Worte dazu schreiben, denn für mich als Künstler ändert sich einiges, auch wenn für den Außenstehenden vielleicht ein paar Dinge gleich bleiben.

Ich stand Ende 2019 kurz vor einem Burnout. ich war unzufrieden mit meiner eigenen Leistung als Künstler und hatte mich verrannt in dem Glauben etwas herstellen zu müssen was kommerziell super erfolgreich wird. Ich musste feststellen, dass ich in den letzten Jahren, ja eigentlich mein ganzes Leben lang, so ziemlich alles getan habe nur für Anerkennung und Aufmerksamkeit von anderen Menschen. Und ja, ich war da sogar ganz gut drin diese auch zu bekommen.

Ich habe als „Jonny S“ als regionaler Künstler eigentlich alles erreicht. Zwei erfolgreiche Crowdfundings mit über 20.000 € Fundingsumme, zuletzt mit dem bisherigen Höhepunkt in 2017 bei Pop meets Classic vor 6500 Menschen in der Volkswagenhalle mit meiner Musik. Aber was macht man dann? Ich konnte mir diese Frage bisher nicht so richtig beantworten, weil mir zuletzt die Antwort auf die Frage „warum mache ich Musik“ abhanden gekommen war, ja ich sie mir vielleicht bisher noch nie so richtig beantworten konnte. Eine Menge ungenutzter Chancen innerhalb der Musikindustrie über die letzten Jahre sprachen da eine deutliche Sprache.

Als ich Ende letzten Jahres vor dem Scherbenhaufen meines Lebens stand, habe ich angefangen nach den Gründen zu suchen und ich bin fündig geworden. Ich habe festgestellt, dass mein Bild über mich selbst geprägt war von Angst, von falschen Glaubenssätzen und als Produkt davon einem riesengroßen Ego. Ich hatte den Kontakt zu mir selbst verloren und mein nahes Umfeld musste zusehen, wie ich nach und nach zerbrach und bereit war alles was ich mir geschaffen hatte wegzuwerfen.

Dank ein paar wirkich guten Menschen inkl. meiner Frau hatte ich Ende Dezember den Mut gefasst um mir helfen zu lassen. Ich begann einen Prozess, der Schicht für Schicht meine Seele freilegte und mir wieder Luft zum Atmen gab. Ich fing an meine Kindheit aufzuarbeiten und begann wieder zu sehen wo mein Wert liegt und das dieser in keinem Zusammenhang steht mit Anerkennung oder Kritik von außen. Das Wiederentdecken meiner Connection zu mir selbst veränderte auch die Art wie ich mich als Künstler gesehen habe, weshalb ich auch Zeit brauchte, um noch einmal alles was ich in den letzten zwei Jahren mit Fabi produziert habe in diesem neuen Licht was mir geschenkt wurde zu betrachten.betrachten.

Das was ich hier als #NSHVLL angeteasert habe, wird deshalb auch erscheinen, nur unter neuer Flagge, mit neuem Fundament. Mir ist auf dem Weg den ich gerade als Person gehe eines wichtig und in gleicher Weise klar geworden: Das Paket was ich bisher mit mir herumgetragen habe, tragen auch andere Menschen mit sich herum und ich will fortan meine Kunst dazu verwenden um Licht und Hilfe für all diejenigen zu sein, die diesen Prozess noch vor sich haben und nicht wissen wo sie anfangen sollen.

Man kann als Künstler nur das verkörpern, was man auch selber ist und wenn mich mein Leben etwas gelehrt hat, dann dass es immer einen Ausweg gibt. Ich und jeder andere hat es zutiefst verdient glücklich zu sein. Ich will deshalb meine Kunst in den Dienst all jener stellen, die das ebenfalls für sich selbst herstellen wollen. Ich wünsche mir, dass ich damit einen Beitrag in unserer Gesellschaft leisten kann, der Menschen frei setzt, ihnen Hoffnung gibt und Licht ist für die, die noch im Dunkeln ihrer selbst stehen –

Ich habe all das in ein einfaches Bild für mich gegossen:
Love over Ego.

All das ist für mich weiterhin ein Prozess und ich bin mit mir noch lange nicht fertig. Aber das ist ja das Gute an Kunst – nichts macht sie spannender als die Lösung und Verhandlung der eigenen Konflikte des Künstlers. Ich freue mich auf diesen Weg und meine neue Zukunft. Es fühlt sich zumindest so an, als ob ich damit wirklich eine Zukunft habe.

Jonny
@love.over.ego

#staytuned #loveoverego

PS: wenn ihr Bock habt mit mir darüber zu sprechen schreibt mir gerne, oder kommt zu einem meiner Konzerte. Ich bin gespannt auf eure Geschichten. Lasst uns die Welt ab heute ein bisschen besser machen.